Wenn du das hier anschaust, besteht eine gute Chance, dass du bereits hervorragend im Vorspiel bist. Viele Männer, die unter vorzeitiger Ejakulation leiden, gleichen die fehlende Zeit während der Penetration durch geschickte Verwendung ihrer Hände und Münder aus. Daher könnte es sein, dass ich dir nichts Neues erzähle. Ich hoffe jedoch, dass du dieses Modul nutzen konntest, um deine Fähigkeiten weiter zu verbessern und zu maximieren.

Wenn du jedoch einer der Männer bist, bei denen die vorzeitige Ejakulation dazu geführt hat, dass du Frauen nicht einmal ansprichst oder dich nicht traust, sexuell aktiv zu werden, weil du unter Leistungsangst leidest – oder vielleicht bist du mit einer Partnerin zusammen, die keinen Oralverkehr zulässt und dadurch deine Möglichkeiten eingeschränkt sind – ich fühle mit dir, und dieses Modul ist für dich.

Die Wahrheit ist, egal wie viel Ausdauer du entwickelst, Vorspiel ist ein unglaubliches Geschenk, das du deiner Partnerin geben kannst. Der Genuss, den du mit deinen Fingern und deinem Mund bereitest, sinkt nicht, wenn deine Ausdauer steigt. Ich ermutige dich daher, die Fähigkeiten zu nutzen, die du dir angeeignet hast, und sie weiterhin zu entwickeln, falls du das noch nicht getan hast.

Das Wichtigste, was du während des Vorspiels tun kannst, ist, deine eigene Erregung zu überwachen. Viele Männer stellen fest, dass mit der Dauer des Vorspiels die Leistungsangst zunimmt. Je mehr Freude sie der Frau bereiten, desto mehr erkennen sie, dass oft als Nächstes die Penetration ansteht – oder zumindest ist das ihre Erwartung. Während des Oral- oder Handverkehrs kann sich also Angst und Furcht aufbauen.

Mein Anliegen an dich ist daher: Achte während der Initiierung und Ausführung von manuellem und oralem Sex auf deine innere Erfahrung. Statt zu denken: „Oh mein Gott, ich bin ängstlich, ich habe Angst, ich werde wieder kommen, ich werde versagen“, ermutige ich dich zu sagen: „Mein Herz schlägt schnell, mein Puls steigt, mein Kiefer ist angespannt, meine Haut fühlt sich heiß und straff an“, während du tiefe, beruhigende Atemzüge nimmst.

Du bist nicht deine Leistungsangst; du bist eine Ansammlung physischer, emotionaler und spiritueller Reize, die durch diese Erfahrung verstärkt werden. Deine subjektive Wahrnehmung des Lebens und die Angst, die du erlebst, je näher die Penetration rückt, kannst du genauso managen wie andere Formen von Angst. Das ist nichts anderes.

Achtsamkeitspraktiken, Meditation und kognitive Verhaltenstherapie – all diese traditionellen Werkzeuge zur Bewältigung von Angst sind auch nützlich zur Bewältigung von Leistungsangst. Finde heraus, was für dich funktioniert, und achte darauf, dass du deinen Kopf nicht hebst und den Kontakt zur Klitoris verlierst und dann plötzlich in eine Panikzone gerätst.

Wenn das der Fall ist, nenne es beim Namen: „Wow, mein Herz schlägt schnell. Ich fühle mich gerade ein wenig ängstlich.“ Atme tief durch. Vielleicht machst du eine Pause oder gehst kurz auf die Toilette. Rede vorher kurz mit ihr und lass sie wissen, dass du gleich zurückkommst und sie nicht im Stich lässt.

Wenn du ihr gerade einen Orgasmus beschert hast und dann wegläufst, könnte sie denken: „Was habe ich falsch gemacht? Habe ich ein Gesicht gemacht? Rieche ich schlecht?“ Lass sie wissen: Du kommst gleich zurück. Erkläre ihr, dass du nur eine kurze Verschnaufpause machst, weil du dich ein wenig ängstlich fühlst.

Oder bitte sie, ihre Hand auf deine Brust zu legen. Lass sie sich auf dich legen und eure Herzen aneinander drücken. So kann deins sich beruhigen und sich ihrem Herzschlag anpassen. Bitte sie, mit dir tief durchzuatmen.

Macht das zirkulär: Du atmest tief durch deinen Bauch ein, während sie ausatmet – dann umgekehrt. Sie atmet tief ein und du atmest aus. Ihr schafft eine Einheit; ich atme ein während du ausatmest und umgekehrt.

All dies kann sehr hilfreich sein beim Übergang von Verführung über Vorspiel bis hin zur Penetration. Wie ich im vorherigen Modul sagte: Wenn Penetration keine Option ist, ist das in Ordnung. Besonders wenn du neu daran arbeitest, mit vorzeitiger Ejakulation umzugehen – es kann sein, dass du deine Erektion verlierst, wenn du nicht schnell kommst.

Wenn du ein gesunder Mann bist und normalerweise eine Erektion bekommen kannst, verspreche ich dir fast zu 100 %, dass du wieder eine Erektion bekommen wirst. Es geht darum, geduldig mit dir selbst zu sein und zu erkennen, dass du oft Muster umlernst, die Teil deines Lebens seit 15, 20 oder sogar 30 Jahren waren.

Es dauert seine Zeit, bis sich diese neuronalen Verbindungen umgestalten. Du kannst das erreichen, indem du kontinuierlich am Körper arbeitest und deinem Körper Zeit gibst zu verändern. Vergiss dein Training nicht; denke daran: es ist ein Prozess. Sei sanft und geduldig mit dir selbst.

Und sei gespannt – denn der Geschlechtsverkehr steht als Nächstes an. Wir sehen uns im Modul 4!

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1 - Herzlich Willkommen

2 - Verführung

3 - Vorspiel

4 - Penetration

5 - Nachsorge

6 - Rückblick